Bauen in Deutschland? Ein Geduldsspiel. Egal ob Großprojekte wie der Flughafen BER, Stuttgart 21 oder bei uns das Saarlandmuseum. Es dauert. Doch auch jenseits solcher Mammutvorhaben ziehen sich Bau- und Renovierungsarbeiten oft quälend in die Länge. Fragen Sie jemanden aus der Praxis, und Sie hören fast immer dasselbe: Schuld sind Bürokratie, ständig neue Auflagen sowie endlose Verfahren.
Die Politik hat das Problem erkannt und handelt. Im Saarland gibt es eine neue Landesbauordnung, die vieles vereinfacht und beschleunigt. Auch auf Bundesebene hat man reagiert: Bundestag und Bundesrat haben den „Bau-Turbo“ beschlossen – ein Paket aus Erleichterungen und Experimentierklauseln im Baugesetzbuch. Doch die Umsetzung ist freiwillig. Städte müssen mitziehen und den „Turbo“ tatsächlich zünden.
Leichter gesagt als getan, denn Uwe Conradt und seine Verwaltung wollen anscheinend nicht so richtig. Während die Bundes-CDU voll des Lobes ist und auf „starke Bürgermeister vor Ort“ setzt, die „mitziehen und den Bau-Turbo zünden“ drücken Uwe Conradt (CDU), sein Baudezernent (CDU) und seine Stadtratsfraktion auf die Bremse. Dabei hätte der Stadtrat per Resolution ein parteiübergreifendes Signal senden können: Saarbrücken legt los und nutzt die neuen Möglichkeiten. Leider ist man im Baudezernat und im OB-Büro anderer Meinung. Man würde bereits alles tun, um Bauen zu beschleunigen. Vielleicht sollte der Baudezernent mal häufiger aus seinem Diskonto-Hochhaus kommen. Denn die Realität sieht leider anders aus.




