Abgeplatzte Fliesen am Beckenrand, defekte Pumpen, verkürzte Öffnungszeiten, fehlendes Personal: Den Saarbrücker Schwimmbädern steht das Wasser bis zum Hals. Große Investitionen aus eigener Kraft? Kaum möglich – womit auch? 150.000 Euro stehen dafür pro Jahr zu Verfügung, die reichen hinten und vorne nicht.
Die Folgen der veralteten Anlagen sind unübersehbar: In Dudweiler verzögerte sich die Saisoneröffnung wegen überfälliger Reparaturen, in Altenkessel muss eine neue Decke her, und im Totobad stehen noch die Original-Gebäude aus den 50er-Jahren. Dazu kommt der eklatante Personalmangel. Der Bäderbetrieb kämpft, doch ohne Geld bleibt er machtlos.
Jetzt zeigt sich Berlin ungewohnt spendabel. Von den Milliarden für die Infrastruktur sollen auch die Städte profitieren. Doch die Schlange derer, die ein Stück vom Kuchen wollen, ist lang. Entscheidend ist deshalb, dass das Geld dorthin fließt, wo es am dringendsten gebraucht wird. Natürlich ist das eine Frage der Perspektive, aber für mich heißt das: Kein Geld für Prestigeprojekte oder Nischeninteressen, sondern für Einrichtungen, die vielen Menschen nutzen.
Zum Beispiel für unsere Schwimmbäder. Sie sind kein Luxus, sondern Daseinsvorsorge. Sie verhindern Badeunfälle, fördern Gesundheit und Bewegung, bieten günstige Freizeitmöglichkeiten und sind soziale Treffpunkte für alle Generationen. Mein Vorschlag: Das Land legt ein Programm zur Bädersanierung auf – so unbürokratisch wie möglich. Hier wären die Millionen gut angelegt.