Ein bisschen smart ist nicht genug!

Digitalisierung endlich zur Chefsache machen: Saarbrücken verbessert sich zwar im Smart City Index 2024, doch die SPD-Stadtratsfraktion kritisiert Stückwerk und Insellösungen in der Stadtverwaltung. Sie fordert ein Amt für Digitales, damit Saarbrücken nicht den Anschluss an den digitalen Wandel verliert.

Saarbrücken wird „smarter“ – das ist die gute Nachricht des Tages. Im Smart City Index des Branchenverbands bitkom konnte sich Saarbrücken im Vergleich zu 2023 um 17 Plätze verbessern und steht nun auf Rang 49 unter den 82 untersuchten Großstädten ab 100.000 Einwohnern.

Wo Licht ist, finden wir allerdings auch Schatten. Denn die Digitalisierung in der Saarbrücker Stadtverwaltung besteht derzeit vornehmlich aus Insellösungen. Anstatt dass jedes städtische Amt sein eigenes Digitalisierungs-Süppchen kocht, fordern wir, dass endlich ein Amt für Digitales eingerichtet wird. Dort wollen wir Kompetenzen an einem Ort bündeln und Bürokratie abbauen.

Wir laufen sonst Gefahr, den Anschluss an den digitalen Wandel zu verlieren.

Denn trotz der Fortschritte im Smart City Index liegt die Landeshauptstadt noch weit hinter ihren Möglichkeiten. Es reicht im Jahr 2024 nicht mehr aus, an einzelnen Stellschrauben zu drehen – wir müssen die Digitalisierung als Ganzes denken und entsprechend handeln. Andere deutsche Städte begreifen den digitalen Wandel als Chance und stellen sich den Herausforderungen mit gebündelter Kraft. Am Ende des Tages sind digitale Angebote und Lösungen in einer Stadt immer auch ein Standortvorteil im Wettbewerb mit anderen Großstädten.

Wichtig ist, dass sich aus dem unscharfen Begriff „Digitalisierung“ handfeste Vorteile für die Saarbrückerinnen und Saarbrücker ergeben. Nehmen wir als Beispiel den „Gang aufs Amt“, den man sich schon jetzt in vielen Fällen ersparen könnte. Die Betonung liegt hier auf „können“ nicht „müssen“, denn natürlich dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es auch Menschen gibt, die durch den digitalen Wandel überfordert sind. Dabei müssen sich digitale Lösungen und Nahbarkeit nicht ausschließen.

Digitalisierung findet statt, ob mit oder ohne uns. Wir wollen den sprichwörtlichen Zug nicht vorbeifahren lassen, sondern selbst im Führerhaus sitzen. Mit einem Amt für Digitales stellen wir dafür die Weichen.

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