30 Jahre Bahnhofstraße: Was sich verändert hat und was noch fehlt

Seit drei Jahrzehnten ist die Bahnhofstraße autofrei. Ein städtebaulicher Meilenstein für Saarbrücken. Es war die SPD, die diesen Weg damals gegen alle Unkenrufe beschritten hat. Es war ein Wendepunkt für die Innenstadt: mehr Platz für Fußgänger, weniger Lärm und höhere Aufenthaltsqualität.

Heute ist unsere Bahnhofstraße mehr als eine Shoppingmeile. Menschen begegnen sich, sitzen in Cafés, Straßenkünstler treten auf. Ein Bild, das vor 1995 undenkbar war. Die Entwicklung zeigt: Städte funktionieren meist besser, wenn sie für Menschen statt für Autos geplant werden.

Entscheidend ist die Verbindung von Aufenthaltsqualität und Wirtschaftlichkeit. Die Bahnhofstraße beweist: Eine lebendige Fußgängerzone kann Kaufkraft binden und sozialen Austausch fördern.

Auch überregional hat sie Gewicht: Rund ein Drittel der Besucher:innen kommt aus Frankreich. Das ist ein Beleg für ihre Rolle als grenznahes Handelszentrum.

Doch es gibt Nachholbedarf. Die Stadtverwaltung unter OB Uwe Conradt setzt bisher auf symbolische Projekte, ohne eine klare Vision für die Innenstadt zu entwickeln. Es fehlen:

  • durchgehende, sichere Radwege
  • mehr schattige, begrünte Flächen
  • barrierefreie Gestaltung
  • attraktive Spiel- und Begegnungsräume für Kinder und Familien

Diese Maßnahmen wären konsequente Schritte, um die autofreie Idee weiterzudenken. Die Bahnhofstraße hat bewiesen, dass Wandel möglich ist. Jetzt braucht es ein Update: weniger PR, mehr Planung. Wer Stadt als Lebensraum begreift, muss den nächsten Schritt gehen. Für alle Generationen.

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