Wer im Saarbrücker Osten seit Jahren auf eine bessere Anbindung wartet, darf endlich hoffen: Die Saarbahn wird ausgebaut. Vom Römerkastell weiter bis zum Saarbasar mit zwei neuen Haltestellen und Anschluss an den künftigen S-Bahn-Haltepunkt Saarbasar. Rund 23 Millionen Euro wird das kosten. Ein Fortschritt, klar. Aber ehrlich: Es wurde höchste Zeit.
Seit den Neunzigerjahren steht der Ausbau der Saarbahn auf dem Plan. Umgesetzt wurde bisher nur die Strecke Saargemünd–Lebach. Danach: Stillstand, ganze zehn Jahre lang. Und ja, auch wir als Saarbrücker SPD hätten in dieser Zeit mehr Druck machen müssen. Dass jetzt Bewegung reinkommt, ist gut. Aber warum hat es so lange gedauert?
Vertrauen verspielt?
Seit der Eröffnung der Strecke nach Lebach 2014 ist beim Ausbau praktisch nichts passiert. Andere Städte modernisieren und erweitern ihre Netze. Bei uns ist man froh, wenn die Saarbahn nicht ausfällt oder zu spät kommt. Die Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Meyer (Grüne) kriegt die Situation nicht in den Griff. Während die neuen Züge weiter auf sich warten lassen, fahren die alten auf Verschleiß. Eine schnelle Verbesserung? Nicht in Sicht. Viele Menschen sind unzufrieden mit der Saarbahn. Ich verstehe sie.
Erst die Pflicht dann die Kür
Die Verlängerung Richtung Saarbasar ist kein Luxus, sondern überfällig. Warum kommt der Ausbau jetzt? Vor allem, weil die Stadt sonst Fördergelder hätte zurückzahlen müssen. Strategisches Planen sieht anders aus.
Was kommt nach der Linie S2?
Die neue Linie S2 ist ein Anfang. Aber wenn wieder zehn Jahre vergehen, bis die nächsten Pläne umgesetzt werden, sehe ich schwarz für die Verkehrswende in Saarbrücken. Wir müssen schneller werden – und ehrlicher. Viele Stadtteile bleiben weiter abgehängt: Was ist mit Linien ins untere Malstatt, nach Forbach, zur Uni? Zehntausende würden profitieren. Die Projekte stehen teils seit Jahren im Verkehrsentwicklungsplan, Studien und Pläne gibt es. Passiert ist nichts. Wir fragen immer wieder nach, aber die Verwaltung hat andere Prioritäten.
Die aktuellen Vorhaben dürfen nicht das letzte Kapitel einer endlosen Geschichte aus Ankündigungen und Verzögerungen sein. Wer klimafreundliche, verlässliche und soziale Mobilität will, muss sie endlich bauen. Die Saarbahn war einmal das Herzstück einer mutigen Verkehrspolitik in Saarbrücken. Das muss sie wieder werden – und als SPD werden wir genau da ansetzen.




