Wo bleibt der „Bürger“ im Bürgeramt?

Sind die Bürgerämter in Saarbrücken noch im Corona-Modus? Die Pandemie ist zwar vorbei, aber wer einen Termin beim Bürgeramt möchte, muss sich vorher online (oder telefonisch) anmelden. Das Problem: Es gibt kaum freie Termine. Immer wieder erreichen uns Beschwerden über extrem lange Wartezeiten.

Deshalb machen wir den Test: Wer heute zum Beispiel einen Termin für einen Personalausweis buchen will, bekommt frühestens am 5. Oktober einen Termin. Das sind 51 Tage Wartezeit! Das ist viel zu lang.

Ja, es gab einen Schritt in die richtige Richtung: Es werden jeden Morgen Termine für den gleichen Tag vergeben. Aber die reichen hinten und vorne nicht. Außerdem können viele um diese Zeit keine Termine vereinbaren, weil sie zum Beispiel arbeiten oder ihre Kinder zur Schule bringen. Und nicht jeder ist in der Lage, ein Bürgeramt am anderen Ende der Stadt aufzusuchen.

Es ist also Zeit für mehr Flexibilität. Wo bleibt der „Bürger“ im Bürgeramt? Wir fordern einen Mix aus Terminvergabe für diejenigen, die nicht vor Ort warten wollen. Gleichzeitig soll es freie Kapazitäten für spontane Besuche mit kurzen Wartezeiten vor Ort geben. Wichtige Anliegen können so am selben Tag erledigt werden und nicht erst nach 51 Tagen. Die Bürgerämter haben sich an den Bedürfnissen der Saarbrückerinnen und Saarbrücker zu orientieren. Nicht umgekehrt.