Wir brauchen dringend einen neuen Anlauf, damit unsere städtische Siedlungsgesellschaft mehr Wohnungen anbieten kann. Geht es nach uns, soll die Stadt jährlich eine Million Euro Haushaltsmittel für die Förderung des Baus kostengünstiger Wohnungen bereitstellen. Diese könnten insbesondere der städtischen Siedlungsgesellschaft zu Gute kommen.
Es ist unstrittig, dass in Saarbrücken kostengünstiger Wohnraum fehlt. Das zeigen viele Studien und alle, die nur einmal auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung waren, können es auch bestätigen. Die städtische Siedlungsgesellschaft hatte in den letzten Jahren mehrere Neubauprojekte geplant, die aber nun alle aus Kostengründen auf Eis gelegt wurden. Die Baukosten waren nach den Ergebnissen der Planungen einfach zu hoch.
Verwaltungsspitze und Ratsmehrheit scheint der Wohnungsmangel nicht weiter zu kümmern. Es dürfen unterm Strich keine weiteren Grundstücke und Wohnungen mehr verkauft werden, stattdessen sollte die Siedlungsgesellschaft Neubau und Ankauf steigern. Das geht so aber nur mit einer besseren Finanzausstattung der Gesellschaft. Hier sehe ich definitiv die Stadt in der Pflicht.
Daneben brauchen wir dringend auch eine weitere Verbesserung der Förderung des sozialen Wohnungsbaus durch das Land. Minister Bouillon hat offenbar den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen. Denn auch nach den neuen Förderrichtlinien, die dieses Jahr veröffentlicht wurden, ist ein Bau von Sozialwohnungen noch immer nicht kostendeckend möglich.
Mirco Bertucci

Ich bin Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion und wirtschaftspolitischer Sprecher. Für den Stadtteil St. Arnual bin ich Ihr Ansprechpartner und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Ich bin 1987 geboren und leite die Stabsstelle Digitalisierung und Prozessmanagement bei einem großen saarländischen Wohnungsunternehmen. Die Stadtratsfraktion vertrete ich in den Ausschüssen für das Hauptdezernat, Wirtschaft und Digitalisierung sowie im Ausschuss für städtische Beteiligungen.