Wir brauchen wieder bürgerfreundliche Bürgerämter

Saarbrückens Bürgerämter sind die Aushängeschilder der Stadtverwaltung: Früher oder später kommt jeder mal hierher. Sei es nach dem Umzug, für das neue Auto oder den Personalausweis. Was in der Theorie einfach und unkompliziert klingt, sorgt in der Praxis für großen Ärger: Denn bis vor kurzem durfte man nur mit einem Termin aufs Amt – und auf den muss man häufig wochenlang warten. Wer dringende Anliegen hatte, schaute in die Röhre. Das sorgte verständlicherweise für Frust, der sich manches Mal bei den Mitarbeitenden entladen hatte. Eine unbefriedigende Situation für alle Beteiligten.

Unsere Forderung, die Bürgerämter auch für spontane Besuche zu öffnen, stieß bei OB Conradt lange auf taube Ohren. Jetzt hatte er endlich ein Einsehen: Seit Oktober ist es zumindest mittwochs möglich, auch ohne Termin bei den Bürgerämtern vorzusprechen.

Das ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Aber bei einem Tag in der Woche darf es nicht bleiben. Wir fordern, dass die Bürgerämter wieder zu ihrer geübten Praxis zurückkehren, die sich bis zur Pandemie bewährt hat: Wichtige Anliegen müssen jederzeit auch ohne Termin möglich sein, vielleicht verbunden mit einer kurzen Wartezeit vor Ort. Das heißt: Neben der Terminvergabe brauchen unsere Bürgerämter einen festen Stab an Mitarbeitenden, die sich um spontane Anliegen kümmern. Das ist in unseren Nachbarstädten übrigens gang und gäbe.

Die Saarbrücker Bürgerämter müssen sich an den Bedürfnissen der Saarbrückerinnen und Saarbrücker orientieren – und nicht umgekehrt.