Unser Plan für mehr inhabergeführten Einzelhandel

Immer mehr inhabergeführte Geschäfte in unserer Stadt ziehen weg oder werden aufgegeben – eine Entwicklung, für die wir dringend Lösungen finden müssen. Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Stadtteilen ist der Wegzug von inhabergeführten Geschäften ein echtes Problem.

Damit geben wir uns nicht zufrieden, und wollen mit einem 5-Punkte-Programm gegensteuern. Es braucht ein gemeinsames Handeln von allen Beteiligten: Den Geschäftsleuten, der Wirtschaftsförderung, den Verkehrsvereinen, der Tourismuszentrale – und nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt. Denn diese wissen doch letztendlich am besten, was unseren Einkaufsmeilen fehlt.

Das bisherige Engagement der Rathausspitze reicht bei Weitem nicht aus. Zwar sind Projektmodelle wie die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten „Stadtlabore“ ein erster Schritt, dies ist jedoch zu wenig, damit Saarbrücken auch in Zukunft eine attraktive Einkaufsstadt bleibt. Statt sich allein hinter Projektmodellen zu verstecken, braucht wir endlich eine aktive und konzeptionelle Unterstützung von Seiten der Landeshauptstadt, die weit darüber hinausgeht und auf die Bedürfnisse gerade inhabergeführter Geschäfte zugeschnitten ist.

Umso wichtiger ist nun der 5-Punkte-Plan, der auch bei der Umsetzung des Tourismus-Konzeptes hilft: So wichtig die großen Handelsketten auch sein mögen, so sind es doch die bunte Vielfalt und die besonderen Angebote der inhabergeführten Geschäfte, die unsere Stadt so einzigartig machen. Gerade diese gilt es zu fördern, wenn wir auch weiterhin Besucherinnen und Besucher aus dem gesamten Saarland und dem Saar-Lor-Lux-Raum zum Einkaufen und Schlemmen in unsere Stadt locken wollen.

Neben der Kernforderung, in der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt nach dem Vorbild zahlreicher anderer Städte einen sogenannten „City-Manager“ für inhabergeführten Einzelhandel für alle Stadtbezirke zu bestimmen, sind die Punkte:

•           die Einrichtung eines periodisch tagenden runden Tisches „inhabergeführter Einzelhandel“ in allen Stadtbezirken unter Leitung des Wirtschaftsdezernenten, zu dem alle Ladeninhaberinnen und Ladeninhaber und die relevanten Verkehrsvereine eingeladen werden sollen,

•           die Erarbeitung eines Konzepts in Zusammenarbeit mit der Tourismuszentrale Saar, die das Einkaufen in Saarbrücken verstärkt und unter Einbindung inhabergeführter Geschäfte in die Werbung der Tourismuszentrale einbindet,

•           die Einrichtung eines städtischen Förderprogramms zur Stärkung der Onlinevertriebswege der inhabergeführten Geschäfte in Saarbrücken als „zweitem Standbein“, um auch bundesweit Kund*innen erreichen zu können,

•           die Abhaltung von „Bürgerwerkstätten“ in allen Stadtbezirken und die Einrichtung einer digitalen Ideenbörse der Stadt, um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und der Kaufmannschaft Ideen zur Innenstadtbelebung zu sammeln.

Wir haben keine Zeit zum Zögern. Sollte es in Saarbrücken nur noch das Angebot bundes- und europaweit vertretener Ketten geben, leidet darunter die Attraktivität der Stadt für auswärtige Besucherinnen und Besucher. Und damit letztendlich auch für alle, die hier wohnen. Wenn wir dieses Problem verschlafen, wird die Stadt es bitter bereuen.