Wer genau hinschaut wird sehen, dass vor allem der Selbstzweck im Zentrum der Koalition steht: Ein papierverschwenderisches „Rathausblättchen“ zum Wohl des CDU-Oberbürgermeisters hier, eine nichtssagende Ausschreibung zum Wohl des Grünen-Fraktionschefs dort. Statt sich mit den tatsächlichen Problemen unserer Stadt zu beschäftigen, geht es mittlerweile nur noch um Profilierung. Einig ist man sich in der letzten Zeit nur dann gewesen, wenn es um die Abschiebung von Verantwortlichkeiten auf Land und Bund ging.
Nun, da fast alle Posten in der Verwaltung verteilt sind, wird die Uneinigkeit deutlich, die stets über allem stand. Das hat der Koalitionsvertrag aus Spiegelstrichen und Beliebigkeit schon ahnen lassen. Die Koalition hat von Anfang an viele Erwartungen erweckt, die sie auch unter besten Bedingungen kaum hätte erfüllen können. Nun muss die FDP als erste Koalitionspartnerin dran glauben, die sich nach dem Wechsel von Patricia Schumann zu den Grünen bereits als fünftes Rad am Wagen gewähnt hat.
Und der Oberbürgermeister? Anstatt seine Koalition im Rathaus einzuschwören, fällt Herr Conradt zuletzt vor allem mit Eigenkampagnen auf. An Stelle des nächsten selbstdarstellerischen Stunts auf öffentliche Kosten, wäre es an der Zeit, jetzt mal für Ordnung in der Koalition zu sorgen und sich auf die Einhaltung von Wahlversprechen zu konzentrieren. Darauf warten viele Bürgerinnen und Bürger schon lange.

Ich bin Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion und wirtschaftspolitischer Sprecher. Für den Stadtteil St. Arnual bin ich Ihr Ansprechpartner und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Ich bin 1987 geboren und leite die Stabsstelle Digitalisierung und Prozessmanagement bei einem großen saarländischen Wohnungsunternehmen. Die Stadtratsfraktion vertrete ich in den Ausschüssen für das Hauptdezernat, Wirtschaft und Digitalisierung sowie im Ausschuss für städtische Beteiligungen.