Saarbrücken blüht – Für mehr Blühflächen auf städtischem Grund

Das Insektensterben ist allgegenwärtig in der öffentlichen Diskussion. Auch in urbanen Räumen macht sich der Rückgang bemerkbar, verstärkt durch die zunehmende Flächenversiegelung. Als Eigentümerin vieler öffentlicher Flächen hat es die Landeshauptstadt in der Hand, einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt zu leisten und sich noch stärker gegen das Insektensterben zu engagieren.

Das haben wir mit einem Antrag im Umweltausschuss angeregt und konkrete Vorschläge zur Umsetzung gemacht: 

So könnten zum Beispiel städtische Wiesen länger als Blühflächen zur Verfügung gestellt werden, indem die Zeiten, in denen gemäht wird, optimiert und nach hinten verschoben werden. 

Städtischen Flächen und Randstreifen, Kreisverkehre, kleine Gewässer, Waldwiesen und -ränder könnten durch das Aussäen regionalen Saatguts mit mehr gebietsheimischen Blühpflanzen bestellt werden. Die Stadt muss dazu prüfen, auf welchen städtischen Flächen die Einrichtung von neuen Blühflächen jedweder Art möglich wäre.

Auch bei der Freiraumplanung sollte die optimale Nutzung mit Blühflächen künftig von Anfang an bestmöglich berücksichtigt werden. 

Darüber hinaus kann die Stadt zur Verbesserung der Lebensräume für Insekten sicherlich Kooperationspotenziale zwischen Wirtschafts- und Sozialpartner*innen ausschöpfen und Naturschutzakteur*innen, Bürger*innen, Imker*innen und Initiativen von Urban Gardening und Stadtteilgärten miteinbeziehen.

Und zu guter Letzt, darf auch die Öffentlichkeitsarbeit diesbezüglich nicht vergessen werden:  Wie kann die Stadt auch einzelne Bürgerinnen und Bürger überzeugen, ihren Beitrag für mehr Blühpflanzen und damit mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen? 

Noch steht die Landeshauptstadt hier nicht in voller Blüte. Aber da kann sich vieles tun, ohne großen Aufwand. 

Christine Jung