OB Conradt und der Fall Welker: Ein fast vergessener Skandal?

Sagt Ihnen der Name Martin Welker noch etwas? Über vier Monate ist es nun her, dass der Geschäftsführer der GIU von seinen Aufgaben freigestellt wurde. Seitdem liegt der Mantel des Schweigens über dem Skandal – und das ist ganz im Sinne des Oberbürgermeisters. Uwe Conradt weiß, dass ihm der Fall Welker an den Hacken klebt. Zu eng ist das Verhältnis der Beiden. Wir erinnern uns: Es ist gar nicht so lange her, da standen Welker und Conradt strahlend nebeneinander. Der OB hielt große Stücke auf Welker, machte ihn zum „Ludwigspark-Chef“. Danach sollte er sogar Baudezernent werden. Daraus wurde zum Glück nichts.

Es folgte Skandal um Skandal: Wie den Medien zu entnehmen war, wurde Welker unter anderem der Körperverletzung und Nötigung beschuldigt, stellte Millionenforderungen an die Stadt und wurde später wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt. Und immer noch stehen Vorwürfe der Schmiergeldzahlung im Raum, nachdem Ermittler 389.000 Euro Bargeld in einem Koffer auf seinem Dachboden fanden.

Oberbürgermeister Conradt dürfte daran gelegen sein, dass das Thema nach der Freistellung kaum noch Beachtung findet. Denn er war es, der Welker mit viel Verantwortungen ausstattete. Für ihn zahlt sich Conradts Treue aus: Statt, wie von uns gefordert, Welker fristlos zu entlassen, darf er sich dank der Freistellung weiterhin über ein sechsstelliges Jahresgehalt freuen. Dann wurde doch noch eine Reißleine gezogen: Conradt hat sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der GIU und damit die Verantwortung an seinen Baudezernenten weitergereicht.