Mehr Sicherheit für den Radverkehr!

Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests zeigen, dass es in Saarbrücken immer noch großen Nachholbedarf gibt, insbesondere bei der Sicherheit. Viele Leute haben einfach Angst, dass Fahrrad zu nutzen. So kann keine Verkehrswende funktionieren!

In der kürzlich vom ADFC vorgestellten Studie, in der Kommunen auf ihre Fahrradfreundlichkeit hin untersucht werden, liegt Saarbrücken im Ranking vergleichbarer Städte lediglich auf Rang 31 von insgesamt 40. In der Gesamtbewertung ist man im Vergleich zu 2018 und 2020 weiter abgerutscht.

Größtes Manko ist laut ADFC das fehlende Sicherheitsgefühl – für uns mehr als nur nachvollziehbar: Im autozentrierten Saarbrücken radelt bei vielen Menschen die Angst vor Unfällen immer mit. Das liegt zum einen an schmalen Radwegen ohne klare Trennung zum Autoverkehr, aber auch an unübersichtlicher Führung bei Baustellen und häufig zugeparkten Radwegen, die zu riskanten Ausweichmanövern zwingen. Konflikte mit „stärkeren“ Verkehrsmitteln sind da an der Tagesordnung.

Umso wichtiger ist es, kontinuierlich an Alltagsverbesserungen zu arbeiten. Wir brauchen eine bessere Verkehrsführung an Baustellen und mehr Falschparkerkontrollen. Insbesondere an großen Kreuzungen müssen Ampeln so geschaltet werden, dass Radfahrende besser geschützt werden. Und in der dunklen Jahreszeit sind geräumte und gut ausgeleuchtete Radwege ein Muss! Das kostet alles kein Vermögen, sorgt aber für mehr Sicherheit auf dem Rad. Insbesondere Kinder verdienen mehr Schutz in unserer Stadt!

Abseits kontinuierlicher Verbesserungen darf auch das große Ganze nicht aus dem Auge verloren werden. Es fließen immer noch viel zu wenig Mittel in den Ausbau der Infrastruktur. Viele beschlossene Maßnahmen aus dem Verkehrsentwicklungsplan warten immer noch auf ihre Umsetzung. Statt eines durchgehend sicheren Fahrradwegesystems leisten wir uns Stückwerk und Symbolpolitik. Insellösungen wie die Fahrradzone Nauwieser Viertel haben offenbar kaum Auswirkungen auf die Zufriedenheit.

Ohne große Investitionen geht es nicht. Dass dafür viel Geld benötigt werde, wissen wir. Wir wissen aber auch: Egal ob Fahrradparkhaus oder der Ausbau von Radwegen – selten war die Förderkulisse besser. Das gilt insbesondere für finanzschwache Kommunen wie Saarbrücken.