JA zu Sommerstraßen – aber richtig!

Ein Experiment geht zu Ende, die Sommerstraßen sind vorbei. Und jetzt? Wir denken schon ans nächste Jahr und machen Vorschläge, wie das Nauwieser Viertel und andere Stadtteile von Sommerstraßen profitieren können.

Im August wurden Teile der Cecilien- und Försterstraße im Nauwieser Viertel zu „Sommerstraßen“. Jetzt ist das Pilot-Projekt vorbei und das nehmen wir zum Anlass, zurückzublicken. Im kommenden Verkehrsausschuss wollen wir über die Erfahrungen der vergangenen vier Wochen diskutieren.

Dabei haben wir ein großes Ziel im Blick: Wie können die Sommerstraßen dabei helfen, das Nauwieser Viertel vom Durchgangsverkehr zu befreien?

Vor allem der jetzt gewählte Standort ist dafür wenig geeignet. Schon im Vorfeld haben wir darauf hingewiesen, dass sich die Nauwieserstraße viel besser für eine Sommerstraße eignen würde. Hier gibt es einen Spielplatz, den Max-Ophüls-Platz und eine Kindertagespflege. Viele vergessen nämlich, dass die Sommerstraßen auch mal dafür gedacht waren, Kindern mehr Raum zum sicheren Spielen zu geben. Mit einer Sommerstraße in der Nauwieserstraße würde außerdem der Durchgangsverkehr endlich ein Ende haben. Gemeinsame Kontrollen mit dem ADFC haben letztes Jahr ergeben, dass viele die Straße als Abkürzung durch das Viertel nutzen.

So oder so muss die Kommunikation mit der Nachbarschaft besser werden. Anders als die durchweg positive Berichterstattung vermuten lässt, waren nicht alle mit der Umsetzung der Sommerstraßen und den Kontrollen durch das Ordnungsamt zufrieden. Dazu haben wir konkrete Rückmeldungen erhalten. Jetzt müssen Gespräche mit den Anwohnerinnen und Anwohnern folgen, aus denen die Verwaltung die richtigen Schlüsse zieht. Denn ohne Akzeptanz in der Nachbarschaft haben sich die Sommerstraßen erledigt.

Außerdem regen wir an, den Blick auch über das Nauwieser Viertel hinaus zu richten: Warum sollte die Idee einer temporären Straßensperrung nicht auch in anderen, kinderreicheren Stadtteilen ausprobiert werden? Es spricht nichts dagegen, Sommerstraßen auch in Malstatt und Burbach zu etablieren. Gerade im Zusammenspiel mit den sozialen und kulturellen Einrichtungen vor Ort lassen sich tolle Aktionen für Kinder auf die Beine stellen.