Hilfen der Stadt für die Gastronomie reichen hinten und vorne nicht

Zu spät, zu wenig, zu bürokratisch – anders kann ich die Unterstützung der Stadt für die Saarbrücker Gastronomie nicht beschreiben. Dabei geht es vor allem um die Sondernutzungsgebühren: Während die Verwaltungsvorlage lediglich die Stundung dieser Gebühren vorsieht, fordern wir seit langem einen kompletten Erlass der Gebühren für 2020 und 2021. Dies scheiterte jedoch am Veto der Jamaika-Koalition im Stadtrat.

Jamaika hat offenbar den Ernst der Lage nicht begriffen. Woher sollen denn die Gastronomen nach zwei Lockdowns das Geld nehmen? Alle sprechen über die einzigartige Kneipen- und Restaurantlandschaft in Saarbrücken, aber wenn die Gastronomen dann mal Hilfe brauchen, fehlt der Ratsmehrheit der Mut, eine wirkungsvolle Unterstützung zu organisieren. Die Wirte wurden erst vertröstet, nur um dann festzustellen, dass die Koalition sich an den Stadtsäckel klammert!

Auch der vollumfängliche Einsatz von Heizpilzen während der Wintermonate bleibt nach dem Entschluss im Stadtrat verboten. Hier ging eine Möglichkeit verloren, noch mehr Gastronomen unter die Arme zu greifen: Nicht jeder hat den Platz, ein Zelt oder einen Pavillon aufzustellen – wie die jetzt beschlossene Satzung vorsieht. Die Hilfen sind hauptsächlich auf die Gastronomie am St. Johanner Markt ausgerichtet. Schon in den Seitenstraßen am Markt, erst recht aber andernorts wie im Nauwieser Viertel, am Daarler Markt oder in unseren Stadtteilen bringen die nun beschlossenen Hilfen nur wenig bis gar nichts.

Ich mache mir große Sorgen und hoffe sehr, dass unsere Kneipen- und Restaurantszene die Corona-Pandemie überlebt. Jetzt müssen wenigstens die neuen Hilfen des Bundes schnellstmöglich kommen und die Gastronomen auch zügig erreichen.

Sascha Haas