Randständige an der Johanniskirche: Hilfe statt Repressionen

Der Bereich rund um die Johanniskirche ist schon seit langem Thema. Für Anwohner und Besucher ist der Platz rund um die Saarbahn-Haltestelle wenig attraktiv und einige fühlen sich durch die Anwesenheit randständiger Gruppen an diesem zentralen Punkt in der Landeshauptstadt gestört.

Viele sind daher schnell mit repressiven Mitteln bei der Hand. Genauso wie Uwe Conradt, der im Wahlkampf den Vorschlag machte, die Wartehäuschen der Saarbahn abzumontieren. Das kling vielleicht verlockend, löst aber kein einziges Problem. Denn solche Holzhammermethoden verkennen einen wesentlichen Punkt: Die Szene rund um die Johanniskirche besteht aus ganz unterschiedlichen Personengruppen. Und für alle braucht man eine angemessene Antwort.

Die professionelle Betreuung ist das Wichtigste. Es ist gut, dass die lange Zeit vakante Stelle des Streetworkers im städtischen Amt für soziale Angelegenheiten demnächst wiederbesetzt wird. Aber der Bedarf ist damit längst noch nicht gedeckt, denn der Umgang mit konkreten Problemen der Menschen erfordert viel Zeit.

Was hier auf die professionelle Sozialarbeit zukommt ist durchaus sehr anspruchsvoll: Gesundheitliche Prävention, der Umgang mit Alkoholismus, Wohnungslosigkeit, gescheiterte Lebensentwürfe, das Schlichten alltäglicher Streitigkeiten und vieles mehr. Aber es ist wichtig, dass das die Menschen hier professionell betreut werden – auch um die Ehrenamtlichen, wie die Aktiven von Ingos kleine Kältehilfe und die Nachbarn, wie etwa die evangelische Kirchgemeinde, zu entlasten.

Natürlich ist bei Straftaten, wie etwa dem Verkauf illegaler Drogen die Polizei am Zuge. Für die allermeisten Menschen dort gilt das aber nicht und Repressionen sind eher kontraproduktiv.