Halbzeitbilanz: Jamaikas Langer Weg zur Nachhaltigkeit

Trotz beschlossenem Klimanotstand hat Jamaika bisher keine einzige nachhaltige Maßnahme ergriffen, um den Kampf gegen den Klimawandel auch lokal anzugehen. Keine der angekündigten Sofort-Klimaschutzmaßnahmen wurde umgesetzt, keine einzige PV-Anlage auf städtischen Dächern installiert, kein Dach begrünt, keine Maßnahme gegen Starkregenereignisse ergriffen.

Das Klimaschutzkonzept liegt bis heute nicht vor, genauso wenig wie ein Masterplan zur Klimafolgenanpassung. Nichts wurde im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung oder Müllverwertung getan. Von der Umsetzung all dieser geplanten Konzepte ganz zu schweigen. Die Bündelung von Umwelt und Finanzen in einem Dezernat ging offenbar voll zu Lasten der Nachhaltigkeit.

Um diese Lücke zu füllen, haben wir mit Anträgen und Vorschlägen städtisches Handeln eingefordert: ein Förderprogramm zum Rückbau von Schottergärten ist mittlerweile in der Ausarbeitung, die Landeshauptstadt ist nach anfänglichem Widerstand bereit, den Urwald vor den Toren der Stadt mit eigenen Flächen zu erweitern. Auch der Vorschlag mehr Trinkwasserbrunnen in der Stadt anzubieten, wurde aufgegriffen.

Wenig Ehrgeiz zur Verbesserung der aktuellen Lage konnten wir bei der Forderung nach einer Ausweitung von Blühflächen, dem Kampf gegen Lärmbelästigung durch Autoposer und die gezieltere Nutzung von Förderprogrammen feststellen. Der Weg zur Klima- und Nachhaltigkeitshauptstadt scheint in der Mitte der Jamaika-Amtszeit weiter als je zuvor.