Halbzeitbilanz: Die Saarbrücker Kultur braucht mehr Geld!

Unser größter politischer Erfolg ist zugleich ein Aufbruchssignal für die gesamte Kultur- und Bildungspolitik in der Landeshauptstadt Saarbrücken: Wir haben uns bei der Neubesetzung des Kulturdezernats frühzeitig für die fachlich geeignetste Kandidatin Dr. Sabine Dengel ausgesprochen und bei den anderen Stadtratsfraktionen für die Parteilose geworben. So gelang es im Stadtrat, eine qualifizierte und hochkompetente Frau an die Spitze des Kulturdezernats zu wählen.

Die Lage der Kultur- und Kreativschaffenden in Saarbrücken bleibt gleichwohl schwierig – allein schon deshalb, weil der Kulturbereich als freiwillige kommunale Aufgabe finanziell nicht annähernd so ausgestattet ist, wie es einer Landeshauptstadt mit dem Profil Saarbrückens anstehen würde. Besonders schmerzhaft wurde dies in der Corona-Pandemie deutlich, die viele der Kulturschaffenden in existenzielle Nöte gebracht hat. 

Die Stadtverwaltung hat im ersten Lockdown viel zu lang gezögert, bereits bewilligte Fördermittel auszuzahlen und zusätzliche Mittel freizugeben. Hier haben wir ordentlich Druck gemacht. Wir haben uns intensiv mit der Freien Szene, Betreiber*innen von Clubs, Diskotheken und Gaststätten, mit Kinobetreiber*innen und vielen anderen Akteur*innen der Szene ausgetauscht. Das letztlich von der Verwaltung gewählte Verfahren zur Unterstützung von Künstler*innen, Veranstalter*innen und Locations war zwar wenig transparent, aber immer noch besser als nichts. Dass das Kulturamt im Corona-Jahr 2021 nicht nur im DFG, sondern auch in den Stadtteilen Angebote für Kinder und Bürger*innen gemacht hat, geht auf die Initiative der SPD-Stadtratsfraktion zurück. 

Klar ist: Die Saarbrücker Kultur braucht mehr Geld. Wir werden uns deshalb auch weiterhin dafür einsetzen, den Kulturhaushalt zu erhöhen. Die Leuchttürme der Saarbrücker Kultur – Stadtgalerie, Stadtbücherei, Filmfestival Max Ophüls Preis, die Perspectives du Théatre und die Sommermusik – wollen wir weiter stärken, aber auch die soziokulturellen Angebote in den Stadtteilen und vor allem die Kunstvermittlung in Kitas und Schulen mit zusätzlichen Projektförderungen ausstatten. 

Den Bau eines Mahnmals für die Verfolgten und Opfer des § 175 StGB verfolgen wir ebenso intensiv weiter wie die Forderungen, den Saarbrücker Flohmarkt zurück an die Schlossmauer und den Alt-Saarbrücker Weihnachtsmarkt zurück ans Schloss zu holen.