Ein neuer Schulterschluss gegen Wohnungs- und Obdachlosigkeit

Die Ergebnisse des „Runden Tisches Wohnungsnot“ sind da. Unter der Federführung von Sozialminister Magnus Jung ist es endlich gelungen, diesem wichtigen sozialpolitischen Thema die notwendige Aufmerksamkeit zu verschaffen. Auf knapp 70 Seiten kommen 31 Handlungsempfehlungen zusammen. Im Vorfeld hatte sich der runde Tisch seit Februar mehrfach getroffen. Damit ist das Saarland eines der ersten Bundesländer mit einem solchen Konzept gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit. Als einzige Großstadt des Saarlandes ist Saarbrücken naturgemäß besonders betroffen.

Der nun vorgelegte Maßnahmenkatalog zeigt, dass man sich der Dringlichkeit des Themas bewusst geworden ist – und dabei auch den direkten Kontakt zu den Betroffenen gesucht hat. In einer groß angelegten Befragung gab es über 300 Rückmeldungen. Die Ergebnisse zeigen: Die Gründe für Wohnungslosigkeit sind so vielfältig wie die Menschen, die davon betroffen sind. Es ist daher dringend notwendig, sich auf Augenhöhe zu begegnen, um wirksame Maßnahmen durchsetzen zu können.

Der Schulterschluss zwischen Land, Regionalverband und Stadt ist gelungen. Jetzt geht es darum, die Maßnahmen rasch umzusetzen: Die Landeshauptstadt hat mit der Teilnahme am Runden Tisch gezeigt, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst ist. Der politische Wille muss sich jetzt aber auch im Haushalt niederschlagen. Insbesondere das städtische Sozialamt muss ausreichend finanziert werden.

Ich erwarte zudem, dass das Thema Wohnungslosigkeit in den kommenden Sitzungen des Sozialausschusses der Stadt weiter diskutiert wird. Es ist und bleibt ein Dauerthema. Viele der empfohlenen Maßnahmen verlangen eine regelmäßige Bewertung. Wir werden uns als SPD-Fraktion konstruktiv an der Umsetzung beteiligen und so unseren Beitrag leisten, um den Menschen in unserer Stadt ein menschenwürdiges Wohnen und schnelle Hilfe zu gewährleisten.