Die Gemeinwesenarbeit in Alt-Saarbrücken

Sie leisten unschätzbar wichtige Arbeit, sind erste Ansprechpartnerinnen vor Ort und wenn jemand weiß, wo der Schuh drückt, dann sie: Die Rede ist von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinwesenarbeit (GWA) in Saarbrücken. Auf einer Tour zu allen Saarbrücker GWAs kommen wir mit ihnen ins Gespräch. Was läuft gut, was läuft schlecht und wo ist die Hilfe der Stadtpolitik dringend nötig? Den Anfang hat gestern das Stadtteilbüro in Alt-Saarbrücken gemacht. Hier gibt es ein riesiges Angebot an Beratung und Unterstützung für Jung und Alt, den Nachbarschaftstreff „Café Schniss“, eine Stadtteilzeitung, Sprach- und Integrationsangebote und vieles, vieles mehr. Eine ganz wichtige Rolle spielt die GWA bei der Entwicklung des Stadtteils und als Vermittlerin zwischen der Stadtverwaltung und den Menschen vor Ort.

Im Gespräch wird schnell ersichtlich: Wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, kommt es immer wieder zu Konflikten. Seien es Falschparker, Hundekot oder vermüllte Straßen – die GWA vermittelt immer wieder zwischen Nachbarschaftszwisten und macht die Stadt auf Missstände aufmerksam. Schon seit Jahren ein Dauerbrenner im Stadtteil ist das fehlende Grün. Gerade im unteren Bereich von Alt-Saarbrücken gibt es keine einzige öffentliche Grünfläche, in denen sich die Menschen erholen können. Wer keinen Balkon oder gar einen Garten hat, ist aufgeschmissen. Auch im Sommer macht sich das bemerkbar. Wo Beton und Asphalt vorherrschen, ist die Hitze erdrückend und die Temperaturen sind dementsprechend. Ein weiterer Punkt, der die Entwicklung des Stadtteils maßgeblich voranbringen könnte, ist die HTW. Die Hochschule ist zwar mit vielen Gebäuden in Alt-Saarbrücken präsent, aber sie könnte noch besser in den Stadtteil integriert werden. Damit einher geht auch der Wunsch nach einem entsprechenden Angebot an Wohnungen, Gastronomie und Freizeitmöglichkeiten, damit künftige Studierende und Mitarbeitende der Hochschule sich hier wohlfühlen können.

Wir fassen zusammen: Die Herausforderungen in Alt-Saarbrücken sind groß, die Chancen sind es aber auch. In den kommenden Jahren bietet sich die Chance, Alt-Saarbrücken entscheidend weiterzuentwickeln: Mehr Grün, mehr bezahlbares Wohnen, eine bessere Verkehrsplanung und vieles mehr werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Das Stadtteilbüro wird daran sicherlich großen Anteil haben. Eins sollte klar sein: Vielfältige Angebote und gute Sozialberatung gibt es nicht umsonst. Wir machen uns deshalb weiter stark für eine gute Finanzierung, gerade im Hinblick auf steigende Kosten in allen Bereichen.