Kunst & Kultur

Saarbrücken ist das Zentrum der Kultur im Saarland – durch die Nähe zu Frankreich mit europäischem Fokus. Unsere Stadt bietet Festivals, ein vielfältiges Theaterangebot und kreative Impulse von den örtlichen Hochschulen. Das Mantra unserer Kulturpolitik: Kunst und Kultur für alle zugänglich zu machen.

Kulturstadt mit europäischem Profil

Saarbrücken ist im Saarland und der Großregion ein wichtiges Zentrum der Kultur. Aufgrund ihrer geografischen Lage und ihrer Geschichte ist die Stadt europäisch geprägt. Die besondere Beziehung zu den französischen Nachbarn und die aktive Rolle im Städtenetzwerk QuattroPole spiegeln sich auch in der Kunst und Kultur der Stadt wider. 

Leuchttürme der städtischen Kultur sind in der lebendigen Festivalszene zu finden – allen voran das Filmfestival Max-Ophüls-Preis und das deutsch-französische Theaterfestival Perspectives. Ein breites Theaterangebot spricht alle Altersklassen an: Neben dem Staatstheater hat mit dem Theater Überzwerg eines der renommiertesten Kinder- und Jugendtheater in Südwestdeutschland seinen Sitz in  Saarbrücken.

Innovative Impulse erhält unsere Stadt aus dem Umfeld der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) und der Hochschule für Musik (HfM), deren Lehrende und Studierende sich aktiv und ideenreich an der Stadtentwicklung beteiligen und mit spektakulären und anspruchsvollen Formaten neue Sichtweisen auf die Stadt ermöglichen.

Ziel sozialdemokratischer Kulturpolitik ist es, allen Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Deshalb setzen wir in der Kulturförderung auf den Erhalt und Ausbau der bestehenden Infrastruktur, um die Produktion künstlerischer und kultureller Inhalte zu unterstützen. Von besonderer Bedeutung ist für uns die Förderung der freien Szene und die Entwicklung des „Kulturgut Ost“ zu einem interdisziplinären Ort für Kunst und Kultur mit Ateliers und Proberäumen im Saarbrücker Osthafen.

Moderne Veranstaltungsorte

Die denkmalgeschützte Congresshalle im Herzen Saarbrückens wird in den nächsten Jahren um ein Messe-, Kongress- und Kulturforum erweitert. Damit entsteht ein moderner Veranstaltungsort, der den Ansprüchen einer Landeshauptstadt gerecht wird. Hier wird auch kräftig in das “Drumherum” investiert: Im Rahmen der Städtebauförderung sind insgesamt 20 Teilprojekte geplant, die den öffentlichen Raum aufwerten und die Quartiere beiderseits der Saar besser vernetzen. Ein moderner Veranstaltungsort zeichnet sich zudem durch eine optimale und nachhaltige Erreichbarkeit aus – zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem ÖPNV oder mit dem Auto.

Auch die Saarlandhalle muss kurzfristig eine Aufwertung erfahren, um aktuellen Ansprüchen gerecht zu werden, bis die Grundlagen für weitergehende Investitionsentscheidungen vorliegen.

Zudem fordern wir, dass der Ludwigspark als Veranstaltungsort für Open-Air-Konzerte zugelassen wird, um wenigstens in den Sommermonaten größere Konzertveranstaltungen zu ermöglichen.

Lebendige Erinnerungskultur

Angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung ist eine lebendige Erinnerungskultur wichtiger denn je. In den vergangenen Jahren haben wir wichtige Meilensteine für eine lebendige Erinnerungskultur gesetzt: Der Rabbiner-Rülf-Platz, der Max-Braun-Platz und das Willi-Graf-Ufer setzen wichtige Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. 

Die Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm ist der zentrale Erinnerungsort für die Opfer des Nationalsozialismus im Saarland. Hier findet bereits eine vielfältige, auch grenzüberschreitende Jugendarbeit statt. Wir setzen uns für eine Aufwertung dieser Gedenkstätte in städtischer Hand ein, um dem Ort auch überregional mehr Sichtbarkeit zu verleihen.

Das unsichtbare Mahnmal auf dem Saarbrücker Schlossplatz erinnert an die Zerstörung und Schändung jüdischer Friedhöfe und die Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger in die nationalsozialistischen Vernichtungslager. Ebenso wie mit den „Stolpersteinen” oder vielen weiteren Maßnahmen der Gedenkstättenarbeit wie z.B. dem Willi-Graf-Gedenkjahr, erinnern wir damit an bedeutende Persönlichkeiten des jüdischen Lebens und des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Das Denkmal “Band der Erinnerung” vor der Saarbrücker Synagoge setzt Maßstäbe für eine lebendige Erinnerungskultur, an die es anzuknüpfen gilt. Dazu gehören nicht zuletzt das neue Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma an der Pfarrkirche St. Michael in St. Johann oder der Erinnerungsort an die Opfer der Homosexuellenverfolgung in der Fassstraße.

Zu einer lebendigen Erinnerungskultur gehört auch die Vermittlung gesellschaftlicher Zusammenhänge und die Auseinandersetzung junger Menschen mit der Geschichte. Die Volkshochschule des Regionalverbandes Saarbrücken organisiert jährlich für rund 1.000 Jugendliche Informationsfahrten zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass und nach Verdun. So können sie sich ganz konkret mit den Folgen von Nationalismus und menschenverachtendem Faschismus auseinandersetzen. Wir setzen uns für eine Fortführung und Intensivierung der Erinnerungskultur in unserer Stadt ein. Diese Programme gilt es weiter zu fördern und auszubauen.

Hauptstadt der deutsch-französischen Zusammenarbeit

Mit dem Eurodistrict SaarMoselle, der Deutsch-Französischen Hochschule, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, Pro Tandem und der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit ist in Saarbrücken eine Vielzahl deutsch-französischer Institutionen angesiedelt, die das Zusammenleben in der Grenzregion ganz konkret gestalten. Darüber hinaus ist Saarbrücken als Mitglied des World Trade Centers Metz-Saarbrücken im einzigen binationalen WTC engagiert und hat mit der französischen Außenhandelskammer CCFA einen wichtigen Partner mit Sitz in Saarbrücken. Von alledem profitieren Wirtschaft, Handel und Kultur in Saarbrücken.

Unsere Nähe zu Frankreich und Luxemburg ist ein wichtiger Standortfaktor, mit dem wir selbstbewusst nach außen werben. Wir setzen uns für eine gute Anbindung an den internationalen Schienenverkehr ein. Die direkte ICE-Verbindung von Paris nach Berlin muss über Saarbrücken führen. Wir bauen bestehende administrative Hürden für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ab, z.B. durch die Schaffung einer einheitlichen Beratungsstelle für die Bürgerinnen und Bürger in allen Fragen des grenzüberschreitenden Lebens.