Zugemüllte Containerstandplätze verschandeln immer häufiger das Saarbrücker Stadtbild. Und das, obwohl sich unser...
Ver- und Entsorgung
Unser ZKE sorgt zuverlässig für Sauberkeit in unserer Stadt. In Zukunft wollen wir auf moderne Technik wie unterirdische Container und smarte Müllabfuhr setzen. Gleichzeitig arbeitet die Stadt daran, erneuerbare Energien auszubauen und die Energieversorgung nachhaltig zu gestalten.
Sauber ist schöner
Sauberkeit, Mülltrennung und -beseitigung gehören in kommunale Hand. Mit dem Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) hat die Stadt einen kompetenten Akteur, der mit seiner Abfuhr, den Wertstoffhöfen und der Verwertung von Grünschnitt Standards setzt und um den andere uns beneiden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der City und in den Stadtteilen vor Ort unterwegs, um unsere Stadt attraktiv und liebenswert zu erhalten.
Lange haben wir für die Einführung der Gelben Tonne gekämpft, seit 2021 ist sie im Einsatz. Damit haben wir Schluss gemacht mit zerrissenen Säcken und Verpackungsmüll auf der Straße und das Stadtbild deutlich verbessert. Nun wollen wir Schritt für Schritt die Papier- und Altglas-Container unter die Erde bringen. Wo bisher noch bis zu zwei Meter hohe Blechcontainer die Sicht versperrten, sollen sich künftig hüfthohe, kleine Einfüllstutzen angenehm in das Stadtbild einfügen. Unterflurcontainer benötigen eine um zwei Drittel geringere Fläche als herkömmliche Container, bieten erhöhten Brandschutz, sind barrierefrei, schallisoliert und verringern unangenehme Gerüche genauso wie lästigen Ungezieferbefall.
Auch die Abfuhr von Müll und die Leerung der Container wollen wir zielgerichteter und damit nachhaltiger koordinieren. Mithilfe moderner Sensorik rückt der Entsorgungsbetrieb dann häufiger oder seltener an – je nach Füllstand der Container. Das sorgt nicht nur für weniger überfüllte Containerplätze, sondern spart auch so manche Fahrt.
Aber wilder Müll fällt nicht vom Himmel. Sauberkeit geht uns alle an! Müll gehört in die Tonne und nicht auf die Straßen, unsere Plätze oder in den Wald. Deshalb müssen wir alle durch unser persönliches Verhalten mithelfen. Alle Einwohner:innen können Dreckecken über das Dreck-Weg-Telefon melden. Und in Zeiten der Digitalisierung geht dies noch einfacher und noch schneller über den Mängelreporter in der „Saarbrücken-App“. Der ZKE unterstützt auch in Zukunft die zahlreichen Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich aktiv für ein sauberes Gemeinwesen einsetzen. Ordnungsdienst und Umweltstreife gehen konsequent gegen Müllsünder:innen vor.
Mit dem Wettbewerb „KlimaKids“ sensibilisieren wir in unseren Kitas und Grundschulen schon die Kleinsten dafür, Energie und Wasser zu sparen sowie Müll zu vermeiden. Wir möchten auf öffentlichen Festen in der Stadt die Verwendung von Mehrweggeschirr verstärken und dabei auch Vereine als Veranstalter unterstützen. Zur Müllvermeidung wollen wir Repair-Cafés und Reparaturwerkstätten unterstützen.
Saubere City als Visitenkarte
Die Bahnhofstraße und der St. Johanner Markt sollen als Visitenkarte der Innenstadt genauso wie die gesamte Innenstadt und die Stadtteile sauber bleiben. Auf unseren ZKE ist dabei Verlass: Er reinigt neben rund 1.200 Kilometern Straße auch immer mehr Gehwege und geht mit neuestem Gerät auch gegen hartnäckige Verschmutzungen auf öffentlichen Plätzen vor. Allerdings darf das Abkratzen von Stickern rund um das Rathaus und im Nauwieser Viertel nicht wichtiger sein als die Reinigung zentraler Plätze in Burbach, Ensheim oder Dudweiler.
Viele Menschen nutzen bereits eigenes Mehrweg-Geschirr, mit dem sie ihren Kaffee oder ihr Mittagessen zu sich nehmen können, ohne dabei zusätzlichen Verpackungsmüll zu produzieren. Auf der anderen Seite greifen immer mehr gastronomische Betriebe auf biobasierte und biologisch abbaubare Einwegverpackungen zurück. Wir wollen für beide Herangehensweisen weitere Anreize schaffen und bei Wirtschaftspartnern der Stadt für die Nutzung nachhaltiger Verpackungen werben.
Dabei unterstützt uns auch der Einwegkunststofffonds des Bundes. Dieser verpflichtet Herstellerinnen und Hersteller, die Kosten für ihre in Straßen oder Parks als Abfälle eingesammelten Einwegkunststoffprodukte zu tragen. Diese Abgaben kommen unserem ZKE zugute. Wir wollen dieses Geld für weitere Maßnahmen nutzen, die Sauberkeit in unserer Stadt zu erhöhen.
Mit sauberer Energie gelingt der Strukturwandel
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist für die Stadt kein Neuland. Durch das große städtische Fernwärmenetz werden jedes Jahr zehntausende Tonnen an Klimagasen vermieden. Mit Blick auf den Strukturwandel muss der Frage nach einer modernen Energie- und Wärmeversorgung aber noch mehr Bedeutung verliehen werden. Es ist unser Ziel, die ressourcenschonende Energieversorgung weiter auszubauen und weitere Stadtteile an die Fernwärme anzuschließen. Wo keine Anschlussmöglichkeiten bestehen, wollen wir die Möglichkeit von Nahwärmenetzen auf Basis erneuerbarer Wärmequellen prüfen. Die kommunale Wärmeplanung setzt hier den nötigen Rahmen, an dem wir uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten orientieren.
Auch in weiteren Bereichen der Energieerzeugung sind die Stadt und ihre Unternehmen gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Ausstattung aller geeigneten Dächer auf städtischen Liegenschaften und Gebäuden städtischer Unternehmen mit PV-Anlagen ist nur ein Anfang. Wir wollen das bürgerschaftliche Engagement im Bereich der Energieerzeugung und -versorgung stärken. Dabei unterstützen wir die Gründung und die wirtschaftliche Tätigkeit genossenschaftlicher Modelle im Regionalverband und schaffen hierfür eine informierende und koordinierende Stelle. Zudem wollen wir den Energiegenossenschaften auch die Möglichkeit geben, geeignete öffentliche Gebäude und Liegenschaften wirtschaftlich zu nutzen. Ein Solardachkataster des Regionalverbandes hilft dabei, Potenziale zu erkennen und so besser auszuschöpfen.
Biomasse, Geothermie sowie die Wärme von Flusswasser und Abwasser bergen darüber hinaus als regenerative Energiequellen viel Potential, das es an geeigneten Stellen noch besser zu heben gilt. Auch die verstärkte Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen und die Nutzung von Wasserstoff sehen wir als bedeutenden Bestandteil einer künftigen Wärmeversorgung. Hier werden wir die Stadtwerke als kommunales Unternehmen in die Lage versetzen, massive Investitionen in diese erneuerbaren Wärmequellen vorzunehmen.
Die Landesregierung hat mit dem Transformationsfonds einen historischen Schritt getan, um das Saarland fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Um dem Strukturwandel auch in unserer Stadt proaktiv zu begegnen, üben wir einen engen Schulterschluss mit allen Beteiligten. Wir richten einen “Runden Tisch Strukturwandel” ein, an dem alle Akteur:innen von der Stadt und ihren Gesellschaften über die großen industriellen Arbeitgeber:innen bis zu den Gewerkschaften sowie weitere Akteure der Zivilgesellschaft gemeinsam daran arbeiten, unsere Stadt zukunftsfest zu machen und als attraktiven Standort zu erhalten.
Um das Ziel zu erreichen, das Saarland bis 2030 als Wasserstoff-Region zu etablieren, wird die aktive Unterstützung der Landeshauptstadt benötigt.