Zum Stadtverkehr der Zukunft

Wir stehen am Scheideweg: Jetzt müssen wir wissen, wie wir die Verkehrswende gestalten. Bis 2035 sollen in der EU keine Verbrenner-Motoren mehr produziert werden. Unsere Saarbahn setzt für die Zukunft auf Wasserstoff. Vier neue Brennstoffzellenbusse hat der Betrieb kürzlich angeschafft. Als einer von wenigen Verkehrsbetrieben hat die Saarbahn bereits langjährige Erfahrungen mit alternativen Antriebsformen gesammelt. Mit den Neuanschaffungen wird nun ein weiterer direkter Beitrag zur Reduzierung der CO2- Belastung geleistet, sodass das Unternehmen mit einer jährlichen Einsparung von 23 Tonnen CO2 rechnet.

Natürlich greift das Thema der Verkehrswende viel weiter. Egal ob Auto, ÖPNV, Fahrrad, E-Scooter oder zu Fuß – für die Mobilität aller Menschen muss noch einiges getan werden, wenn wir für die Zukunft einen harmonischen und gerechten Verkehrsmix anstreben.  Zurzeit gibt es hier noch kein wirkliches Miteinander. Es gilt im wahrsten Sinne das Gesetz der Straße. Das muss sich ändern und dafür braucht es mehr als nur ein Umdenken der Leute: Auch von politischer Seite muss da noch mehr kommen.

Zukunftsfähige Konzepte gibt es ja schon. Nun geht es um die Umsetzung der Projekte. Wichtig ist, dass dabei bereits gewonnene Erkenntnisse berücksichtigt werden. Der Verkehrsentwicklungsplan sieht eine kleine Innenstadtumfahrung und einen autofreien Rathausvorplatz vor.  Wenn wir weniger Autos in der Innenstadt haben wollen, müssen wir aber auch die entsprechenden Alternativen schaffen: Wir brauchen dann zum Beispiel genügend Park & Ride-Parkplätze an den Haltestellen der Saarbahn. Das Auto stehen zu lassen und mit der Bahn in die Stadt zu fahren, muss attraktiver werden. Nicht nur für Menschen, die von außerhalb mit dem Bus zur Arbeit pendeln oder zum Shoppen in die Stadt fahren, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger.

Das lohnt sich nur, wenn es auch einen besser vernetzten, modernisierten und erschwinglichen ÖPNV gibt. Wichtige Schritte dahingehend sind die Tarifreform, die Anfang Juli in Kraft getreten ist, und der anlaufende Ausbau der Saarbahn in Richtung Saarbasar. Aber hier müssen auch die Landeshauptstadt Saarbrücken und der Oberbürgermeister endlich aktiv werden. Im Koalitionsvertrag wird den Menschen ein 350€-Ticket für den Saarbrücker ÖPNV versprochen. Dies umzusetzen wäre ein richtiger und wichtiger Schritt in Sachen Mobilität und würde unsere Stadt nach vorne bringen.

Ich freue mich über all diese Vorstöße! Es gilt, dran zu bleiben um den Verkehr in Saarbrücken nachhaltig und zukunftssicher zu machen.

Euer Mirco