Strom ist Daseinsvorsorge – Alternativen zu Stromsperren!

Steigende Energiepreise erschweren es vielen Menschen immer mehr, ihre Energiekosten zu zahlen. Im schlimmsten Falle droht ihnen dann eine Stromsperre. Aber gerade jetzt im Winter und insbesondere während der Pandemie sollten weder Strom noch Wasser und Heizung gesperrt werden dürfen. Neue Lösungen müssen her, um derartige Sperrungen in Zukunft abzuwenden.

Die Beratungsstelle und der Notfallfonds für Menschen mit geringem Einkommen sind da bereits wichtige Schritte. Diese Angebote sollten aber einerseits nicht nur bei Stromsperren, sondern auch bei Energiesperren im Allgemeinen bestehen. Und andererseits sollten sie nicht nur für Leistungsempfänger*innen, sondern vielmehr für alle Menschen mit geringem Einkommen zur Verfügung stehen: Energiearmut betrifft sehr häufig Familien mit Kindern. Schon aus Gründen der Bildungsgerechtigkeit darf es nicht sein, dass Kinder von der Stromversorgung abgeschnitten sind und vom Home Schooling ausgeschlossen werden. Besonders in diesen Fällen muss eine Stromsperre grundsätzlich verhindert werden, zum Beispiel indem im Vertrag auf freiwilliger Basis hinterlegt wird, ob Kinder im Haushalt leben.

Denn Strom ist kein Luxusgut, sondern Teil der Daseinsvorsorge! Damit haben die Stromversorger auch einen gesellschaftlichen Auftrag. Die regionalen Anbieter, die teilweise auch in kommunaler Hand sind, möchten dem auch mit einem großen sozialen Engagement gerecht werden. Sie sind aber auch in der Verantwortung, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren: Saarbrücken war mit dem Saarbrücker Modell schon einmal Vorreiter bei der Vermeidung von Stromsperren. Die Saarbrücker Stromversorger sollten hier erneut vorangehen und gute Lösungen erarbeiten. – So wie der französische Stromanbieter EDF, der kürzlich ankündigte, Stromsperren grundsätzlich nicht mehr durchzuführen. Stattdessen werde die elektrische Leistung verringert, damit weiterhin wenigstens der Zugang zu den notwendigsten Nutzungen der Küchengeräte und dem Laden elektrischer Geräte wie Smartphones möglich sei.