Neue Rathauszeitung: Unnötig, Teuer, Aus der Zeit Gefallen

180.000 Euro pro Jahr wollen der OB und seine Jamaika-Koalition für ein „erweitertes Amtsblatt“ ausgeben. Gegen die Stimmen der Opposition wurde dies im letzten Stadtrat entschieden. 16 Seiten, alle 14 Tage, in 90.000 Briefkästen. Der Inhalt? Nichts, das nicht auch durch Internet, Wochenspiegel Saarbrücken oder eben offene Bürgerveranstaltungen bekannt gemacht werden könnte – ganz ohne zusätzlichen Papiermüll.

Es gibt schlicht keinen Bedarf an dieser Zeitung. Wir haben neben den digitalen Angeboten eine ganze Reihe von lokalen Blättchen und den täglichen Journalismus der Saarbrücker Zeitung. Bei besonderem Informationsbedarf, etwa umstrittenen Bauvorhaben oder Corona-Maßnahmen, ist eine gezielte, örtlich fokussierte Verteilung zielführender – und zudem kostenschonender – als ein alle 14 Tage erscheinendes Blatt, das von vielen direkt in den Papierkorb geschmissen wird.

Mit einer eigenen Kolumne und Berichten aus der Verwaltung garniert, wird die Rathauszeitung zu einem Organ der Selbstbeweihräucherung, passenderweise wenige Monate vor den Wahlen. Wir sind strikt dagegen, dass öffentliche Gelder für ein unnötiges, teures und aus der Zeit gefallenes Heftchen ausgegeben werden, während man qualitative Medien wie die Saarbrücker Hefte verhungern lässt.