ICE-Verbindungen: Mehr, nicht weniger!

Saarbrücken und das Saarland dürfen nicht weiter vom überregionalen Zugverkehr abgehängt werden. Zurzeit sind die ICE-Verbindungen am Saarbrücker Hauptbahnhof wieder eingeschränkt. Seit Jahren, nicht erst seit Corona, schwindet die Anzahl der Fernverbindungen über Saarbrücken. Wir müssen aufpassen, dass diese Entwicklung nicht so weit geht, dass am Ende die Landeshauptstadt und damit das gesamte Saarland komplett den Anschluss verliert. Im Gegenteil: Wir brauchen mehr und bessere überregionale Zugverbindungen. Wir brauchen eine Trendwende!

Bei dem Thema müssen Stadt, Land und Bundestagsabgeordnete an einem Strang ziehen. Gründe für Investitionen in den ICE-Standort Saarbrücken und das Streckennetz gibt’s ja auch zur Genüge: Wir profitieren enorm von Anschlüssen an nationale wie internationale Wirtschafts- und Kulturzentren. Gleichzeitig fördern regelmäßige Verbindungen unsere eigene wirtschaftliche Attraktivität und bieten in Zeiten des Klimawandels Argumente, das Auto auch mal stehen zu lassen. Und gleichzeitig darf auch der Nahverkehr nicht zu kurz kommen und muss weiter ausgebaut werden. Denn der Reiz guter Fernverbindungen hängt am Ende auch an funktionierenden Anschlüssen und Taktungen mit den Regionalbahnen und städtischen Angeboten.

Es ist ganz klar, wo nun die Weichen für ein attraktives Schienennetz gestellt werden müssen: Die bundeseigene Bahn hat die Aufgabe, alle Städte und Regionen ordentlich anzubinden – auch Saarbrücken und das Saarland. Wir erwarten von der Bundesregierung, insbesondere von Verkehrsminister Scheuer, sich nicht nur um Mautdebakel und Bayern zu kümmern, sondern um gute und klimafreundliche Verkehrsmittel. Für alle.

Mirco Bertucci und Patrick Kratz