Erweiterung der Fußgängerzone: Die Nachteile überwiegen

Die Fußgängerzone rund um den St. Johanner Markt wird erweitert, genauer gesagt um die Türkenstraße, die Faßstraße, die Katholisch-Kirch-Straße, die Obertorstraße und die Fürstenstraße. Was auf den ersten Blick wie eine gute Idee klingt, entpuppt sich beim zweiten Hinsehen jedoch als großer Problemfall.

Traditionsfirmen wie Getränke Stein verlieren durch die neue Zugangsregeln ihre Geschäftsgrundlage, statt einer höheren Barrierefreiheit verschlechtert sich diese für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nun. Charmante Werbebildchen für großräumige Gastronomie ist aufgrund der Satzung für den St. Johanner Markt lediglich Augenwischerei. Und die Anwohnerinnen und Anwohner müssen sich zukünftig mit ihrem Mitmenschen im Quartier Mainzer Straße um Parkplätze streiten.

Diese und weitere Kritikpunkte haben wir in den vergangene Monaten eingebracht, wirkliche Lösungen wurden uns leider nicht präsentiert. Die Gefahr ist groß, dass sich trotz der erheblichen Summen, die in das Projekt fließen, die negativen Folgen durchsetzen.

Und auch wenn der Stadtrat dem Ganzen nun zugestimmt hat – unsere Gegenargumente sind damit natürlich nicht aus dem Weg geräumt. Es bleibt dabei, dass bessere Lösungen für die Gewerbetreibenden und für mehr Barrierefreiheit gefunden werden müssen. Das werden wir in der weiteren Umsetzung immer wieder anmahnen.

Wir werden das Projekt auch weiterhin konstruktiv begleiten und Kritik äußern, wenn es angebracht ist. Stichwort Begrünung: Es muss auf jeden Fall grüner werden, als es bislang aus den Plänen hervorgeht. Betonflächen müssen entsiegelt werden und mehr schattenspendende Bäume die Straßen säumen. Ein paar Blumenkübel an den Seiten reichen sicher nicht aus, um die Menschen für den längeren Aufenthalt zu begeistern.