Baudezernentenwahl verschoben. Besetzung offen.

Nach langem Hin und Her ist die Jamaika-Koalition unseren Vorschlag gefolgt, die Wahl des Baudezernenten zu verschieben. Der Kandidat des Oberbürgermeisters, Martin Welker war nicht mehr tragbar – selbst innerhalb der Koalition nicht.

Wir wissen noch nicht, wann die Wahl nun stattfindet – es gilt weiterhin: Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Eine Neuausschreibung wäre uns lieber gewesenaus formalen Gründen sieht das die Verwaltung aber anders. Die Verschiebung war nun der Minimalkompromiss.

Das bisherige Verfahren zur Neubesetzung der Stelle ist und bleibt höchst fragwürdig. Wer soll sich denn noch bewerben, wenn sich der Oberbürgermeister bereits innerhalb der ohnehin schon sehr kurzen Bewerbungsfrist auf einen Wunschkandidaten festlegt. Conradt hat mit seinem Vorgehen das Verfahren dauerhaft belastet.

Die bestehenden Bewerbungen bleiben im Verfahren. Wir werden sie auch in einem neuen Anlauf selbstverständlich mit berücksichtigen. Der Rat kann außerdem weitere Bewerberinnen und Bewerber jederzeit zusätzlich aufstellen, dabei gilt die Bewerbungsfrist nicht. Auch wir werden noch Gespräche mit Vereinen, Verbänden und anderen Multiplikatoren führen, um gute Leute von einer Kandidatur zu überzeugen.

Jetzt gilt es, den oder die Richtige*n für das Amt zu finden. Dabei muss auch die öffentliche Diskussion anders laufen. In der „ersten Runde“ ging es fast ausschließlich um das Stadion Ludwigspark. Andere Themen wurden gar nicht diskutiert. Stadtentwicklung, die Verkehrswende, die Schaffung und der Erhalt von Wohnraum, das neue Messe- und Kongresszentrum, lebenswerte Stadtteile, die Entwicklung von Sportstätten, das Führen einer der größten Teilverwaltungen der Stadt – das Aufgabengebiet des Baudezernenten ist gewaltig und sehr anspruchsvoll.

Die Besetzung des Baudezernats ist eine Festlegung für die nächsten zehn Jahre. Die Eile, mit der der Oberbürgermeister bislang vorgegangen ist, wird diesem wichtigen Amt nicht gerecht und hat bereits jetzt unserer Stadt geschadet. Beim zweiten Anlauf muss das besser werden. Optimal wäre eine Persönlichkeit, die eine breite Mehrheit im Rat findet. Das geht aber nun mal nicht per Order von oben.

Mirco Bertucci