1200 Euro im Monat. Einfach so.

1200 Euro im Monat. Für alle. Einfach so und ohne Vorbedingungen. Keine Vorladung beim Amt, kein Druck, schlecht bezahlte Jobs anzunehmen, keine Anrechnung auf weitere Einkommen. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Für viele klingt das vollkommen utopisch, nicht finanzierbar, Sozialromantik. Trotzdem wird das Konzept seit Jahren heiß diskutiert. Auch in meiner Partei, der SPD.
Ich finde die Idee erstmal sehr spannend. Und um es vorweg zu sagen: Ich gehe sehr gerne arbeiten und liebe meinen Beruf.
Was aber immer klarer wird: Unsere Arbeitswelt ändert sich rasant. Und dieser Prozess wird immer schneller. Wir müssen uns dringend etwas überlegen, um diesen Wandel auch sozial zu gestalten. Das bedingungslose Grundeinkommen kann da eine Lösung sein.
Nicht finanzierbar? Die Corona-Krise und auch die Bankenkriese vorher haben schon gezeigt, was alles finanzierbar ist. Und es ist ja nicht so, dass unser ausgeklügelter Sozialstaat mit vielen Anträgen, Bedürftigkeitsprüfungen, Rentenpunkten usw. besonders günstig wäre. Das muss ordentlich gegengerechnet werden – dann wissen wir mehr.
Was wir vor allem aber auch nicht wissen ist, welche Auswirkungen ein bedingungsloses Grundeinkommen auf die Gesellschaft und jede*n Einzelne*n hat. Deshalb finde ich die Studie „Pilotprojekt Grundeinkommen“ richtig gut. 120 Menschen erhalten 3 Jahre lang 1200 € im Monat. Sie testen das Grundeinkommen. Sie können weiter arbeiten gehen, ihre Arbeitszeit reduzieren, sich sozial engagieren oder gar nichts tun.
Das Ganze wird wissenschaftlich ordentlich untersucht. „Wir wollen es wissen.“ Das ist das Motto des Pilotprojekts. Wer möchte kann sich jetzt noch zur Teilnahme anmelden – vielleicht bist du dabei!
Mirco Bertucci